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Wüste Welle Big Band (2011-2022): Nach mehr als 15 Jahren sollte ich wieder die Gelegenheit haben, in einer namhaften BigBand lead-Alto zu spielen, was für mich nicht nur eine große Ehre, sondern auch eine echte Herausforderung war. Schließlich begleiteten wir immer wieder Solisten vom Format eines Dusko Goykovich, Paul Heller, Lutz Häfner, Peter Lehel, Matthias Anton oder Marko Mebus. Aus einer anfänglichen Chaos-Truppe entwickelte sich durch Günter Flumms maßgebliche akribische Arbeit als musikalischer Leiter langsam aber stetig eine disziplinierte Band mit fetten und kompakten sound, wodurch wir im Lauf der Zeit zu einr festen Größe in der süddeutschen BigBand-Szene wurden. Leider sollte ein Leiter einer professionellen Band menschliche und integrative Fähigkeiten mitbringen, weshalb nach 11 Jahren für mich kein Platz mehr in dieser Band war. Hab aber 'ne Menge gelernt!
Bomba Limón (2000-2012): Das war 12 Jahre lang mein Baby. Nachdem ich im Studium in einer Semester-Band bei André Buser meine Liebe für Salsa & Latin wiederentdeckt hatte, gründete ich für eine Italien-Tour kurzerhand das 11-köpfige Salsa-Orchester im Stile der großen kubanischen Bands wie NG La Banda, Van Van oder Irakere, deren Hits auch bei uns im Programm standen und die Leute die Hüften wackeln ließen. Da entsprechende Musiker rar gesät waren, kam schnell ein line-up zustande das Musiker aus der gesamten Republik umfasste und mir somit schnell einen umfassenden Einblick in die gesamte Salsa- und Latin-Szene verschaffte und mich ein paar Jahre später zur Gründung der Guerilla-Auskopplung "Oli Wendt's CuBop Funk" (s.u.) animierte, wo wir der etwas jazzigeren Seite der afrokubanischen Musik frönen konnten. Unvergessene Auftritte auf dem Karlsruher und Tübinger Marktplatz und quer durch den Süden der Republik machten Bomba Limón 12 Jahre lang zu einer festen Größe der Latin-Bands in Deutschland. Nach 12 Jahren Organisations-Marathon und chronisch unterbezahlten Auftritten war leider Schluss.
Sensi
Simon's Samowar (2008-2011):
mit Sicherheit eines der lustigsten
Projekte, in denen ich je mitgespielt habe. Simon Wagner
hat diese Band etliche Jahre geleitet und die ersten Jahre sogar
einmal wöchentlich einen steady job in der Tübinger
Dreckloch-Disco "Mancuso" gespielt. Sehr abwechslungsreiche
Musik mit einer sehr lustigen Moderation durch Simon.
Interessante Arrangements zwischen Soul, Reggae, Ska und Jazz
auf gut besuchten und feucht-fröhlichen Parties in besagter Disco,
welche mittlerweile endlich abgerissen wurde. Eine
äußerst effektive Methode für den Betreiber gute
Kohle zu machen und die Band für lau spielen zu
lassen...
octafish
(2004-2011):
"Talentverschwendung" ist das Wort das diese Band
wohl am ehesten trifft: eine hochbegabte und -kreative Truppe aus
gnadenlos guten Musikern, die mittlerweile längst die Republik und
mehr bespielen könnte, aber lieber die Wochenenden im Proberaum
verbringt...seufz. Eine der wenigen Bands, die die direkte
Aufforderung erhält, eine USA-Tour zu
machen und überwältigende CD-Kritiken bekommt, aber
statt dessen sich lieber wieder in den Proberaum verkriecht um an
neuen Songs zu basteln und im 3-Jahres-Rhythmus ein Konzert zu
geben... Noch nie in meinem Leben ist mir derart schmerzhaft bewusst
geworden wie unterschiedlich die Zielsetzungen einzelner
Bandmitglieder sein können. Eine Wahnsinns-Band mit
einem Wahnsinns-Sound. Einer der langjährigen Geheimtipps
in der Art-Rock-Szene und regelmäßiger Gast auf der
legendären Zappanale. Seit 2011 ohne mich...
Theater
Sturmvogel: "Der Wolf und die 7 Geißlein"
(2011):
Stephan Pitsch schrieb die Musik für das gleichnamige
Kindertheater-Stück in der Inszenierung vom Theater
Sturmvogel (Sandra Jankowski und Frank Klaffke). Dieses
überaus aktive 2-Mann-Theater bereist mit seinen
Vorstellungen mehr als das komplette Bundesland und hat einige
sehenswerte Programmpunkte auf Lager. Stephan hat für die beiden
bereits öfter zur Feder gegriffen
und ist mittlerweile so etwas wie deren Stamm-Komponist.
Bei der Produktion durfte ich, wie man sieht, auch mal wieder an die Flöte
ran, wodurch ich das ganze nicht mal so eben auf
einer Arschbacke runtergesessen habe...
Our Father In Heaven
(2010):
diese von Ralf Grössler für Solo, Chor und Orchester
komponierte Symphonische Rhapsodie wurde vom Reutlinger
Gospelchor unter der Leitung von Michaela Frind
aufgeführt, wobei diese keine Kosten und Mühen sparte, um dieses
Monster-Werk ausgerechnet in der verheerenden Akustik der Marienkirche
Reutlingen aufzuführen. Ein 20-Mann-Orchester mit
Streichern, Bläsern, Mallets und Schlagwerk besetzt, plus
einem voll besetzten Gospel-Chor ließen die Kirche
mit Gospel-Klängen erklingen. Das Projekt fand ich interessant, aber
meiner Meinung nach etwas übers Ziel hinaus geschossen, wenn man
versucht, aus eingängigen aber einfachen Gospel-Songs gleich ein
symphonisches Werk zu basteln. Mit Chören zu spielen finde ich aber
immer wieder toll.
Cubop Funk (2007-2009):
Als unmittelbare Folge meines ersten Kuba-Aufenthaltes
stellte ich diese Band zusammen, weil ich infiziert
wurde von Spiellust und Energie der kubanischen Musiker. Afrocuban
Jazz mit Raketentreibstoff im Tank war unser Motto,
Irakere, Michel Camilo und Paquito D'Rivera im Repertoire und ich
liebte es jedes Mal, wenn die Band anfing zu brennen und so richtig
losging. Tat mir mal echt wieder gut, zu erleben, wie auch
Gesangs-lose Musik in Jazzclubs die Leute zum feiern
bringt. 15 gigs in 14 Monaten. Es gibt schlechtere Bilanzen.
Beija Brasil
(2004-2009):
5 Jahre lang habe ich in dieser Band mitgespielt, die sich auf afrobrasilianische
Grooves und Samba-Reggae
spezialisiert hatte. Sehr schade dass sie sich aufgelöst hat, weil
sich nach über 10 Jahren keiner mehr um Gigs
gekümmert hat. Irgendwie war wohl die Luft raus… Aber jahrelang war
Beija eine Besonderheit in der Szene, denn es gab
zwar stets ein Überangebot an brasilianischen Trommelgruppen und
Bossa-Nova-Trios oder -Quartetten, aber nur Beija Brasil war mit 2
Bläsern, Cavaquinho, E-Gitarre
und sämtlichen brasilianischen Percussions wie Pandeiro
und Surdo ausgestattet, wodurch wir in der Lage
waren, Originalarrangements z.B. von Ivete Sangalo, Daniela Mercury
oder Elba Ramalho zu spielen. Meist hatten wir um Fasching
Hochkonjunktur…;-))
Moonlight
Swing Orchestra (1999-2009):
Ein gelungenes Beispiel darüber, wie man Jugendträume
verwirklichen kann! Gerhard Füger zog in
Eigenarbeit und mit einem Fundus aus über 3000
Originalarrangements eine der wenigen existenten
Swing-Big-Bands auf. 10 Jahre lang rockten wir die Ballsäle und ließen
Glenn Miller, Count Basie und Duke Ellington wieder aufleben.
Höhepunkte daneben waren u.a. auch immer wieder Engagements
für den SWR und wir teilten uns die Bühne mit Roberto
Blanco und Konsorten. Als Bläser kann man nicht wehmütig genug auf
eine weitere BigBand schauen, die infolge zu hohem Aufwands irgendwann
ins Archiv wandert...
Welcome
To The Pleasuredome (2007):
das megalomanischste Konzert, bei dem ich jemals auf
der Bühne stand. Eine Produktion, bei der Bon Jovi blass vor
Neid geworden wäre...Dodo Kuhn stellte 2007 diese Monsterproduktion
in Reutlingen auf die Beine, um die wirklichen Hits der 80er
so originalgetreu wie möglich widerzugeben. Selbst die abgefahrensten
und mittlerweile längst ausgestorbenen keyboard-sounds
konnte er wieder ausgraben und mit beinahe 20 Mann
auf der Bühne eine show präsentieren, die sich echt gewaschen hat.
Fortsetzung soll folgen. Bin gespannt...
Die Dreigroschenoper am
Landestheater Tübingen LTT (2006-2008):
Der Kultklassiker wurde Ende 2006 anlässlich Brechts 50. Todestages am
LTT in einer äußerst interessanten und eigenwilligen
Art aufgeführt. Die Szenerie der Räuber und Bettler aus dem London der
20-er Jahre wurde auf die heutige Zeit der Heuschrecken im
Bankensektor in der globalisierten Welt
übertragen (aktuell und brisant wie nie zuvor!). Bandbesetzung wie im
Original von Kurt Weill und ich durfte noch Flöte und Klarinette
dazulernen. Was für ein Stress...War aber eine tolle Erfahrung! Lief
1,5 Jahre wie warme Semmel.
Poema
Ambiguo (2007):
Von Wieland Braunschweiger und Dodo Kuhn
(alias Dodokay, mittlerweile bekant durch die schwäbischen
Synchronisationen beispielsweise der Obama-Rede und des viralen
Marketings auf dem Todesstern) produziertes brasilianisch-deutsches
Brasil-Samba-Funk CD-Album. Alle Kompositionen stammen aus Wielands
Feder, der zudem noch alles außer Gesang, Bläsern und Keyboards selbst
eigespielt hat. Coole Scheibe!
Cantus
Novus (2007):
Mit diesem Frauenchor aus der Ulmer Gegend nahm ich
an Konzerten und einer CD-Produktion teil. Moderne sakrale Werke und
eine Rhythmusgruppe mit Saxophon verhalfen mir zusammen mit
Kirchenakustik zu einer völlig neuen Erfahrung. Spannend, mal Musik
jenseits von PA's, Groove und Einzählern
zu spielen.
Wittgenstein-Projekt
(2007):
Im Rahmen eines Seminars zum „Tractatus“ von Ludwig Wittgenstein an
der Fakultät für Philosophie an der Universität Tübingen stellte im
Frühjahr 2007 („Jahr der Geisteswissenschaften“) Gottfried
Vosgerau als Doktorand im Rahmenprogramm eine Band
zusammen, die das sehr anschauliche multimediale Konzept
unterstreichen sollte. Als musikalische Vorlage diente hierzu eine
Aufnahme des finnischen Musikers M.A.Numminen. Organisation und
Bandleitung: Gottfried Vosgerau. Auftritte in Tübingen und Bochum.
Stephan
Pitsch Quintett: Projekt Stockholm (2006-2008):
Aus einer einmonatigen Studienreise komponierte Stephan eine Stockholm-Revue
in Form einer Jazz-Suite aus unzähligen Geschichten,
Eindrücken und Bildern dieser wunderbaren Stadt. Unglaublich, was sich
aus einem windigen Segeltörn, gigantischen Steinpilzen oder einem
schnaubenden Elch für abgefahrene Stücke komponieren lassen! Incl.
Einer CD-Produktion im SWR und 22 gigs in 2 Jahren.
Ray-Charles-Tribute-Band
(2005):
inspiriert durch den Oscar-prämierten Film mit Jamie
Foxx in der Hauptrolle, beschlossen Marcus Halver
und ich im Frühjahr 05, unsere nun 20 Jahre zurück liegende
Zusammenarbeit mit Al Jones wieder aufzufrischen,
und freuten uns sehr, ihn als Lead-Sänger für dieses Projekt gewinnen
zu können. Dem Ehrgeiz waren keine Grenzen gesetzt und wir holten uns
die besten Musiker, die wir kriegen konnten. Ein
tolles Projekt und ein super Konzert bei den Tübinger Jazz &
Klassiktagen 2005. CD erhältlich!
Thommy Mammel (2005):
Rainer Tempel arrangierte diesen Liederzyklus, der
sich um Geschichten aus der Heimat drehte. Schön poetisch und mit
netter Besetzung. Thommy ist gut unterwegs, immer mit wechselnden
Besetzungen.
Art
Pepper Tribute (2003-2004):
nachdem ich irgendwann feststellte, dass es praktisch keine
CD-Veröffentlichung eines meiner größten Alto-Sax-Idole
gab, die ich NICHT besaß, dachte ich, es sei Zeit, endlich ein Tribute
für diesen herausragenden Saxophonisten zu
veranstalten. Mit derart viel Songmaterial in der Hand war es auch ein
leichtes, das Programm ausschließlich aus Peppers Eigenkompositionen
zu bestreiten. Ein tolles und v.a. sehr abwechslungsreiches Programm.
Daniél
Iberra (2004-2005):
ich hatte die Ehre, einige Male in Daniéls Band mitzuspielen und im
Herbst 2004 bei der CD Veröffentlichung „pura vida“
mitzuwirken. Ein immenses Orchester (19 Musiker auf der Bühne) füllte
den großen Saal des Landestheaters Tübingen mit über 300 Leuten
vollständig. Leider war Tübingens namhaftester Beschaller mit dieser
Monster-Band infolge zu vieler akustischer Instrumente hoffnungslos
überfordert…glücklicherweise gab es aber auch noch weitere
Auftritte in etwas kleinerer Besetzung.
Arthur
Schnitzlers "Fräulein Else"
(2003):
Stephan Pitsch und ich sorgten für die musikalische Umrahmung des Ein-Mann
(bzw. Frau)-Theaterstücks des
österreichischen Dramatikers. Janne Wagler
inszenierte die 1924 erschienene Monolog-Novelle unter
der Regie von Werner Jauch, wodurch wir erste Einblicke in die
Theaterwelt erhielten, was für uns für spätere Jobs von großem
Interesse sein sollte.
Zeylmans-Zeh-Wendt-Trio
(2000)
Mit diesem Trio um den mittlerweile ausgewanderten Sänger Mathias
Zeylmans v. Emmichoven und Pianist Markus Zeh
spieleten wir einige nette Gigs und Hochzeiten in der Region.
Besonders in Erinnerung geblieben ist uns der Auftritt im Oktober 2000
im Rahmen der Tübinger Musiknacht im Kino Arsenal.
Veranstalter Tobias Haase schuldet uns bis zum
heutigen Tag noch 500,-DM. Manche Veranstalter reagieren dann doch
etwas eigenwillig, wenn man sie darauf aufmerksam macht ("na dann
verklag mich doch"). Wie gut dass die Szene nur sehr sporadisch von
solchen Gestalten durchsetzt ist...
disconnected
(1998-2002):
eine wahnsinns Funk-Band meiner damaligen Studienkollegen in Basel.
Sängerin Lisette Spinnler ist mittlerweile eine der
gefragtesten Sängerinnen in der Eidgenossenschaft und Dozentin für
Jazz-Gesang an der Musikakademie Basel. Schlagzeuger JJ Flück
ein ziemlich aktiver Produzent, Songwriter, Veranstalter und nicht
zuletzt einer der eisenhärtesten drummer, mit denen
ich bisher die Ehre hatte zusammen zu spielen. Viele coole gigs…u.a.
als Vorgruppe von „The Bates“ (damals Deutschlands angesagteste
Punk-Band…Junge Junge was für ein Schrott…aber egal)
52nd Street Big Band
(1997-2000):
unbestritten die lauteste Big Band, die Tübingen
jemals hatte. Und nachdem Tübingens zwei lautesten Saxophonisten die
Band verließen (Gerhard Füger und ich), löste sie sich auch nach 15-jährigem
Bestehen prompt auf. Rüdiger Ruf versuchte das Unmögliche
zu bewerkstelligen, indem er erfolglos versuchte, der Band ein
wenig Subtilität und Klangvorstellung zu vermitteln. Aber
wir hatten bei jedem Gig Spaß ohne Ende, denn wir spielten getreu dem
Motto „long live Rock’n Roll!“. Dass dabei Maynard
Fergusons „Cruisin’ For A Bluesin’“ oder Thad Jones’ „Kids Are Pretty
People“ fast zu Punk-Nummern wurden, störte uns
wenig so lange genug Bier floss. Das Publikum noch viel weniger…
Gospelchor Reutlingen
(1998):
eine Weile lang gehörte ich u.a. mit Michael Paucker, Andy Schoy und
Samuel Jersak zur Band, die den Chor bei Konzerten begleitete.
Meine erste Erfahrung als Chor-sideman. Während ich in Basel
Jazz-Harmonik, Charlie-Parker-Transkriptionen und Jazz-performance
studierte eine ganz willkommene Abwechslung.
Groove
Club (1995-1997):
eigentlich eine ziemlich coole Band, die aus der Auflösung von „Fools
In Paradise“ hervorgegengen war. Markenzeichen war
Gitarrist und Band-Leader Frank Wekenmann, die 4-köpfige
Horn-section und nicht zuletzt Front-Sängerin
Rike Mahlberg. Unsere Hits waren u.a. Chaka Khans „Night In Tunesia“,
Jaco Pastorius’ „Soul Intro“ und “Mama Lied” von Tower Of Power.
Damals kamen wir uns vor wie dir Ober-checker, weil wir
T.O.P. coverten, später mussten wir feststellen, dass alle
schlechten Coverbands diese Nummer spielten, damit sie im Bandinfo
schreiben konnten, dass sie Tower Of Power im Repertoire hatten
(gähn…). Unvergessen sei hier der legendäre Auftritt auf dem Tübinger
Stadtfest 1997, auf dem es damals für die komplette Band ganze 200,-DM
gab. Seitdem habe ich Verständnis dafür, dass dort immer nur Scheiß-Bands
spielen…
Up
To Date Big Band (1996-1997):
Meine einzige dauerhafte Band in Karlsruhe. Dort durfte ich fast 2
Jahre lang Lead-Alto spielen. War echt höllisch im
Stress deswegen, hab aber auch ne Menge gelernt. Ich musste immer die
Solos spielen, die keine Sau wollte, weil ich ja studieren wollte…War
aber eine tolle Zeit, von manchen Kontakten profitiere ich heute noch.
Gig-mäßiger Höhepunkt war sicher der Auftritt auf der Frankfurter
Musikmesse 1997. Wir haben uns vorher ordentlich in die Hosen
geschissen und geprobt wie die Bescheuerten. Am Ende hat’s keine Sau
interessiert (nicht mal uns selbst)…
Fools
In Paradise (1992-1995):
tja Leute, auch wenn ihr’s nicht wisst – aber das war einfach DIE
Band! Was besseres gab’s nicht. In einer Zeit, als durch den „Commitments“-hype
die Soul-Bands wie Pilze aus dem Boden schossen und sich gegenseitig
im covern von „Mustang Sally“ zu übertreffen versuchten, holten wir unbekannte
Schätze aus den Truhen der Stax-, Volt-
und Motown-Label und arrangierten sie für unsere
fette geile Band um. Commitments- und Blues-Brothers Nummern waren
schlichtweg Tabu um nicht in der gleichen Soße wie
sämtliche anderen unsäglichen Soul-Bands zu
schwimmen (schließlich hatten wir auch 5 (!) Bläser und eine echte
Hammond M100, die beschäftigt werden wollten!). Trotz
unbekannterer Songs schafften wir es als Vorgruppe
zu Mother’s Finest und Gipsy Kings
und
tourten fleißig im Bundesland herum. Unvergessen unser schottischer
Frontsänger John „JP“ Patterson und Bandleader Marcus
Halver, der 1995 den Laden auflöste und nach Holland ging,
um Jazz-Gitarre zu studieren. Heute ist er Gitarrist, Bandleader,
Dozent, Pädagoge und Tontechniker, hat Stationen in den Niederlanden,
Freiburg und England hinter sich, John hat’s nach Vanuatu verschlagen.
Hach ja…die Nostalgie. Kennt eigentlich jemand die arschgeile „Kansas-City“-Version
von James Brown? Nicht? Tja, merkt ihr was…? Soul hört eben nicht bei
„Hard To Handle“ auf…Irgendwann gibt’s ein revival und dann zieht
euch warm an.